Sonntag, 27. Juli 2008

Costa..

...und mehr.

25.05.2008

Der Blick aus dem Fenster versprach einen sonnigen Tag.
Sollten wir auf einem Sonntag nach Lissabon fahren? Aber wer weiß, wie das Wetter in den nächsten Tagen sein würde und unser Urlaub ging ja schon in den Endspurt.
Um nicht zu spät über die Ponte fahren zu müssen, haben wir in unserem kleinen Café gefrühstückt, denn diesmal ging es nicht mit dem Fertágus nach Lisboa, weil wir sowieso einmal mit dem Auto an die Küste fahren wollten. Allerdings war zuerst einmal Linda-a-velha angesagt.
Uns war doch immer noch nicht eingefallen, wie denn die Straße hieß, in der wir 1971 gewohnt hatten.
Ich hatte zwar das Bild im Arquivo Municipal gefunden, war mir aber dann doch nicht mehr so sicher, ob es denn auch die gleiche Straße war.
Die Straße fanden wir und haben auch eine Vergleichsaufnahme gemacht – es hatte sich nichts verändert – nur – Sohnemann wusste noch genau, wie das Haus von hinten aussah – aber wir konnten nirgendwo etwas sehen.

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Linda-a-velha, Rua do Brasil, 1962 Foto Artur Goulart, gefunden in AFML
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Es ist alles abgeschottet, wie auf Festungen.
Mannshohe Zäune, alles Alarm und Security gesichert – hier scheint ein beliebtes Villenviertel für Einbrecher zu sein.
Schade – wir mussten unverrichteter Dinge wieder wegfahren.

Dann ging es weiter nach Parede – um das Strandlokal, wo damals Bobby Solo in der Musikbox zu hören war, wieder zu finden.

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Wir waren ganz schön erstaunt, zwar standen an der Marginal überall Hinweisschilder, dass die Costa de Lisboa renoviert und schöner werden sollte – aber sie bestand dann auch wirklich nur aus einer Baustelle – und das am Tag der Eröffnung der Badesaison?! Es war nicht zu fassen.Das Restaurant aber haben wir gefunden. Das zweite Restaurant war in einem sehr desolaten Zustand und sicher kein Highlight für diesen Strand.
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Wir sind dann erst einmal weiter gefahren zum Boca do Inferno
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Es war wie immer – nur leider fehlte der Wind, um den „Höllenschlund“ richtig in Fahrt sehen zu können.
Aufgefallen ist uns, dass der kleine Andenkenladen keinerlei Katzen mehr vor der Tür zu sitzen hatte.
Ob die ASAE hier wegen der naheliegenden Restaurants ein Machtwort gesprochen hatte??
Wir haben allerdings nicht nachgefragt.
Der desolate Zustand des Geländers fiel auch hier auf

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Zurück ging es dann nach Carcavelos.
Wir mussten doch nun endlich das Restaurant suchen, in dem es damals die von Sohnemann so sehr geliebten mehrstöckigen Sanduiches gab.
Diesmal hatten wir das alte Foto als Vergleich dabei.


Bilder Upload 1968

Und so sieht es heute aus – geschlossen und mit Eisenträgern wohl vor dem Einsturz geschützt.
Warum wird es nicht abgerissen?? Wenn denn schon die Costa in einem tollen neuen Outfit erstrahlen soll, dann gehören Ruinen eigentlich nicht dazu!

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Wir haben uns dann auf eine Mauer unweit der Ruine gesetzt, Meer und Sonne genossen und ein paar Impressionen festgehalten
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Auf dem Wege zu unserem Parkplatz haben wir noch in einem Strandlokal etwas getrunken und eine Kleinigkeit gegessen und uns dann gemütlich auf den Heimweg gemacht.

Eines unserer Stammlokale in der Nähe von Grândola hatten wir noch nicht aufgesucht – und da gab es doch sooo leckere Chocos.
Sohnemann ist davon nicht so begeistert – er schlägt sich dann lieber auf die Fleischseite – obgleich die manchmal ganz schön zäh sein kann!!

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Wer also einmal in der Gegend sein sollte, der sollte in das Restaurant „Estrela do Pico“ in Aldeia do Pico fahren – ich kann die Chocos dort wärmstens empfehlen.

Gut gesättigt sind wir dann in unsere Pension gefahren, um uns von dem anstrengenden Tag zu erholen
.

Samstag, 26. Juli 2008

Freude...

...hat bei mir gestern eine Mail der Schule ausgelöst.
Der Abholschein für meinen "Passe" liegt schon dort und ich kann ihn mir an meinem Ankunftstag abholen.
Juhu!
Auf die Adresse meiner Gastfamilie muß ich noch warten - die gibt es zwei Wochen vor Schulbeginn - und Warten ist nun eigentlich nicht meine Stärke - aber da muß ich eben durch!!

Freitag, 18. Juli 2008

Setúbal....

24.05.2008

....ist immer einen Besuch wert, vor allen Dingen für uns, die Freunde dort haben, die wir seit 40 Jahren kennen.
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Als wir im Jahre 1972 da letzte Mal in Setúbal unsere Freunde besucht haben, habe wir sicher nicht geahnt, welche lange Zeit und wie viel Geschehen bis zu unserem Wiedersehen vergehen werden.
Als Sohnemann und ich dann ab dem Jahre 2000 wieder regelmäßig jedes Jahr nach Portugal flogen haben wir oft von diesen Freunden gesprochen – nur – die Vornamen kannte ich noch, aber die Nachnamen??
Wir sind nicht darauf gekommen und waren eigentlich recht traurig – so von alten Zeiten erzählen und dann wissen, wie das Leben des Einzelnen verlaufen ist – es war nicht möglich.
Im Jahre 2004 bekam ich einen Brief von meinem damals Angetrauten – er hatte ein altes Adressbüchlein gefunden, mir nun zugeschickt und da standen Name und Adresse unserer Freunde drin.
Anhand dieses Büchleins habe ich dann auch gemerkt, wie viele portugiesische Bekannte wir damals hatten – kein Wunder, dass ich damals manchmal sogar portugiesisch gedacht habe, außer mit Mann und Sohn nur mit Portugiesen Umgang gehabt – da bleibt das nicht aus.


Na ja, um den Freunden schreiben zu können, brauchte ich noch mehr Angaben, schließlich kenne ich die portugiesische Art Post zu verteilen – kein Briefkasten trägt einen Namen, aber Stockwerk und Seite musste man wissen.
Das Internettelefonbuch gab diese Information nicht her – da ich aber bald nach Portugal flog, habe ich dann in Grândola auf der Post im Telefonbuch nachgeschaut und wurde fündig. Toll – Sohnemann hat dann die alten Dias gescannt und ich habe zu Weihnachten einen langen Brief mit den alten Fotos geschickt.
Postwendend erhielt ich Antwort, die Freude über das Lebenszeichen war auf beiden Seiten groß und so haben wir uns 2005 in Setúbal getroffen.

Wir sind mit der Fähre von Troia herübergefahren und haben uns dann herrlich verfranst.

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Aber da Portugiesen zumeist ganz nette Menschen sind, hat uns ein Herr bis vor die Haustür unserer Freunde gelotst.
Es wurde ein toller Tag mit einem superleckeren Almoço.

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Schade dass dieser Brunnen in diesem Jahr nicht in seiner vollen Schönheit präsent war.
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Im Oktober des Jahres war ich noch einmal dort und wurde mit solch einem Tisch verwöhnt – der dazugehörige Carapaus wurde auf dem Balkon gegrillt – Portugiesen haben mit dem Grillen – egal wann und wo auch immer – im Gegensatz zu den vorschrifthörigen Deutschen nie Schwierigkeiten.
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In den vergangenen zwei Jahren hat es dann mit einem Treffen zum Einen aus Krankheitsgründen zum Anderen der Ferien wegen, leider nicht geklappt.

Dafür in diesem Jahr – und diesmal haben wir, dank Google Maps und einmal zu spät abbiegen, es auch bis in die richtige Straße geschafft.

Natürlich gab es zuerst wieder einen Aperitif zu Hause und dann sind wir wieder auf den gleichen Platz, wie auch schon vor drei Jahren, gegangen – allerdings in ein anderes Lokal, das so platziert war, das der Wind nicht zu sehr störte.
Bei dem „tollen“ Wetter ein Fakt, den man nicht außer acht lassen konnte.


Hier warteten wir nur noch auf die gegrillten Carapaus – sieht doch schon lecker aus – oder?

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Wohlgesättigt sind wir noch ein wenig durch die Altstadt gelaufen, u.a. diese Straße entlang durch dicke Grillrauchschwaden – gut, dass wir satt waren!!
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Unser Freund machte uns dann auf die riesige neue Freilichtbühne aufmerksam – eine Fehlinvestition wie er meint, da sie nur vier- bis fünfmal im Jahr genutzt würde und sich die Investition nie amortisieren würde.
Er meint, das dort mit Sicherheit viele EU Gelder verbaut worden wären, die anderswo sinnvoller eingesetzt worden wären.

Natürlich sind wir dann noch zum Kaffeetrinken woanders gelandet – und zwar im Hotel do Mar in Sesimbra mit dieser tollen Aussicht. Näheres über das Hotel kann man
hier nachlesen.
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Wieder in Setúbal angekommen haben wir noch oben auf dem Balkon gestanden, nach Troia hinübergeschaut, daran gedacht, wie es dort früher aussah, als wir noch mit dem Hovercraftboot zum Baden hinüber gefahren sind.
Lang, lang ist’s her.

Ich musste noch so lachen – als ich erzählte, dass ich im September zur Sprachschule in Lissabon gehen wollte, meinte die Freundin, dass das sicher gut wäre – ich könne zwar viele Vokabeln und hätte auch eine gute Aussprache, nur – Gestern, Heute und Morgen – da würde es noch hapern.
Also dann – packen wir es an!!

Wir sind dann gemütlich nach Grândola zurückgefahren und in unserem kleinen Café eingekehrt. Unsere Lieblingssuppe war für uns zurückgestellt worden – dazu noch ein Bier und die Überlegung, was machen wir morgen.
Je nach Wetterlage – vamos ver!

Donnerstag, 17. Juli 2008

Desculpa...

...dass ich mich nicht abgemeldet hatte.
Ich musste meinen Bestand der kleinen runden Metallscheiben, die ach so beruhigend – wenn vorhanden – in der Tasche klimpern, wieder einmal aufstocken.
Morgen geht es weiter – mein Urlaubsbericht soll doch fertig werden – schließlich fängt bald meine Schule an und auch diese Zeit wird erwähnenswert sein.

Samstag, 5. Juli 2008

Virtuelle Freunde...

...sind – wenn man sie trifft, höchst real.

23.05.08
Es war kein tolles Wetter, Regen lag in der Luft – aber wir waren schließlich zum Mittagessen verabredet und vielleicht klarte es noch auf.

Also haben wir früher als sonst gefrühstückt und sind dazu in unser kleines Café gegangen.

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Unseren üblichen Weg nach Lissabon genommen und wieder diese ach so beliebte Karte gezogen, die ja ganz nett aussieht, aber Geld kostet – und zwar jedes Jahr mehr!!
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In Lissabon angekommen, zeigte sich der Himmel nicht von seiner freundlichen Seite
Meine Zeitung musste ich mir unter dem Regenschirm kaufen – von beiden Seiten!
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Zuerst suchten wir natürlich die Rua de Alecrim – und mussten wieder einige Leute fragen, da Mutter so intelligent war und den Lissabonner Stadtplan „Guia Urbano“ in Alemanha hat liegen lassen.
Dieser Stadtplan – finde ich – ist das Beste für Fußgänger, für Autofahrer nicht so sehr geeignet, da er in Buchform erscheint und dadurch keine Strecken ausklappbar sind.
Er erscheint nur alle zwei Jahre und wird vom Forum Iberica herausgegeben – zu kaufen ist dieser Stadtplan auch nur in Portugal. In der Buchhandlung Bertrand sagte man mir, dass ich im Herbst noch einmal nachfragen sollte, dann käme wohl ein aktualisiertes Buch heraus – das, was ich zu Hause liegen habe, ist noch aus dem Jahre 2002.
Das werde ich wohl tun.

Aller portugiesischen Auskünfte zum Trotz fanden wir die Rua – hätten wir nur etwas genauer geschaut – wir standen vor der Fragerei schon davor.

Im September werde ich zwei Wochen dorthin wandern und lernen – darum habe ich mir so weit als möglich sämtliche Busse und Eléctricos angeschaut die den Cais do Sodré passieren.
Aber wenn ich erst die Adresse meiner Gastfamilie kenne, werden die Seiten von Metro und Carris sowieso durchforstet.
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Eines ist jedenfalls sicher, verhungern werde ich während meiner Schulzeit sicher nicht! So viele Snack-Bars wie es um den Cais do Sodré gibt - ich glaube so viele Tage sitze ich gar nicht in der Schule und habe die entsprechenden Mittagspausen.
Wir werden sehen – vamos ver!!

Eigentlich war es gar nicht kalt – nur der Regen störte – trotzdem setzten wir uns unter den geöffneten Regenschirm vor eine Snack Bar. Sohnemann mit seinem Sagres und Mutter wollte nur Wasser – ist gut für die Schönheit!!!
Bis zu unserer Verabredung zum Mittagessen war es noch Zeit – spazieren ging des Regens wegen nicht und um noch etwas anderes zu unternehmen war die Zeit dann doch zu knapp.
Also warteten wir geduldig und gingen ganz pünktlich in das Lokal, in dem wir uns treffen wollten.
Das “Restaurante Cervejaria Solar do Kadete” machte von außen nicht gerade den tollsten Eindruck, so waren wir nach Betreten des Restaurants umso freudiger überrascht.
Da wir draußen den Grillmeister gesehen hatten

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stand für uns eigentlich – ohne das wir auf die Speisekarte schauen mussten – schon fest, dass es Sardinhas assadas geben müsste.
Natürlich nicht, ohne vorher unser heißgeliebtes Süppchen mit dem zerkochten Gemüse zu essen.
Unser virtueller Freund kam mit pünktlicher Verspätung mit seinem mitreisenden Freund hinzu und wir verbrachten bei gutem Essen eine sehr nett verplauderte Zeit.

Nachdem wir uns voneinander verabschiedet haben, sind wir zurück zur Metrostation gelaufen und zum Parque Euardo VII gefahren.

Hier war trotz des schlechten Wetters viel Betrieb, sollte doch am nächsten Tag die Feira do Livro eröffnet werden.
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Wir sind dann in das Café im Parque gegangen und sahen tolle hübsch hässliche Gartenmöbel.
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Aber das war ja gar nicht schlimm, schlimmer war der Zustand der Wege und Geländer im Park und zu diesem Café – wer war hier eigentlich dafür zuständig.
Man konnte sich sämtliche Knochen brechen – und das in einer Stadt, in der so viele Touristen etwas sehen wollen und noch dazu vor Eröffnung der Feira, die auch viele Menschen anzieht.
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Diese Abgrenzung sieht auch nicht sehr schön aus - und das schon sehr lange Zeit
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Um die Bücherstände ein wenig genauer in Augenschein nehmen zu können, sind wir den Parque herunter bis zum Marquês de Pombal gelaufen
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und um etwas Erfreulicheres, als das Café im Parque sehen zu können, sind wir zum Campo Grande gefahren, um dort noch gemütlich Kaffee zu trinken.

Aber auch das war ein Reinfall – das Café war zu.
Das hatten wir in den ganzen Jahren nicht erlebt. Auf Nachfrage bei den Bootsverleihern, wurde mir nur geantwortet, dass das Wetter so schlecht sei und Regen wäre, darum würde es sich nur am Wochenende lohnen zu öffnen.

Wir rätseln immer noch und ich habe meine Alfacinha gebeten, doch ihren Papa zu fragen, was dort los ist.
Der bisherige Besitzer hatte viele Portugiesen als Mittagsgäste und egal zu welcher Jahreszeit wir dort waren – es war immer geöffnet.
Er hat sicher das Restaurant aus Altersgründen aufgegeben – schade.
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Danach hatten wir dann keine Lust noch mehr Enttäuschungen zu erleben und sind mit der Metro zum Jardim Zoológico gefahren, um dort in den Fertágus zu steigen.
In Grândola angekommen, haben wir uns wieder in unser Café begeben – das abendliche portugiesische Süppchen wartete dort auf uns.
Es kamen noch ein paar Bekannte und so haben wir bei einigen Medias noch längere Zeit gemütlich gesessen.

Am nächsten Tag waren wir mit unseren langjährigen Freunden in Setúbal zum Essen verabredet.

Mittwoch, 2. Juli 2008

Veränderungen

Ein Tag, um ein wenig auszuruhen.
Später aufstehen, ganz gemütlich frühstücken – Galão trinken und natürlich die obligatorische Zeitung lesen.

Es war schon früher Nachmittag, da fiel Sohnemann ein, dass wir noch gar nicht in Melides waren.
Also – ins Auto gesetzt und nach Melides gefahren.
Niemand hatte uns vorgewarnt und das fanden wir vor

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Wir waren so enttäuscht, konnten wir früher doch gerade hier ganz leckere Petiscos essen – und nun??
Noch im vorigen Jahr sah es so hier aus

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Schade – wir hörten später, dass diese Bauten illegal und zu nahe am Strand gebaut waren, ein Abriß stand seit Jahren im Raum – und nun, nach 12 Jahren Ankündigung, wurde er umgesetzt.
Aber ausgerechnet wieder zu Saisonbeginn??
Diese Planungen werde ich nie begreifen – was werden die Touristen sagen, die in Melides ihre Ferien verbringen wollen?