Montag, 3. März 2014
Ich habe zwar fast alles in fb geschrieben - aber nun ist mir doch eingefallen, dass viele Menschen, die dort nicht registriert sind auch gar nicht dort lesen können.
Ergo - nun will ich doch ein wenig davon erzählen, wie und wo es mir in diesen vergangenen Jahren ergangen ist.
Heute ist es zu spät dafür - aber versprochen - es wird kommen!!
Mittwoch, 10. Dezember 2008
Zum dritten Mal....
Allerdings fahre ich mit dem Zug weiter in den Süden des Landes.
Eine reine Rechenaufgabe - Flüge nach LIS sind billiger, als nach Faro und trotz Zugfahrt spare ich fast die Hälfte des Flugpreises, den ich für einen Flug nach Faro zahlen müßte.
Ich werde von diesem, meinem ersten Aufenthalt im Algarve, natürlich auch berichten, einschließlich der Fotos, die ich sicher in Unmengen machen werden.
Até mais!!
Dienstag, 9. Dezember 2008
Ultima semana....
Und - ich hatte gerade mal das Wichtigste geschafft, was ich mir für Lissabon vorgenommenen hatte.
Aber eines war doch geschafft – mit ihr habe ich mich im Galeto zu einem – alkoholfreien – Abendtrunk getroffen.
Wir haben die Zeit verquatscht, weil wir uns auf Anhieb verstanden haben und schauten dann ganz verwundert auf die Uhr – sie musste nach Hause – schließlich warteten dort zwei Männer auf sie.
Ich hoffe sehr, dass wir uns im nächsten Jahr einmal wiedersehen.
In der Schule ging das Lernen ohne Pause weiter.
In dieser neuen Woche kamen auch noch neue Mitschüler hinzu.
Auch eine Mitschülerin, die Portugiesisch studiert – sie besuchte wie ich, den Intensivkurs.
Ach, was ich sie um ihre Grammatikkenntnisse beneidete – nur – vom Leben in Portugal hatte sie gar keine Ahnung, ich glaube, sie wusste noch nicht einmal, wie portugiesische Adressen korrekt geschrieben werden, damit die Post auch ankommt.
Das war sowieso etwas, was uns keiner erklärt hatte – ich denke aber, auch solche Dinge sind wichtig.
Dann ging es um einen Besuch in einem Restaurante do Fado.
Für mich gehört der Fado nach Lissabon – er ist ein Teil der portugiesischen Kultur – nicht Geschichte, denn so alt ist er noch nicht.
Da mein letzter Besuch eines Fadolokales schon 36 Jahre zurücklag, habe ich unsere Lehrerin Fernanda gelöchert, wo wir denn alle einmal hingehen könnten.Sie schlug das „Dragao da Alfama“ vor und es begann für uns beide die harte Arbeit, die Mitschüler zu überzeugen, doch mitzukommen – eben aus den vorher angeführten Gründen.
Hier ein wunderschönes Foto von der Fassade des Restaurants und hier kann man Näheres erfahren.
Es war auf jeden Fall ein toller Abend und allen Mitschülern, die erst überredet werden mussten hat es auch sehr gut gefallen – keiner hat diesen Besuch bereut.
Der letzte Tag brach an. Ich war schon früh aufgestanden und hatte schon meine Koffer gepackt, um nach Schulschluss meine Sachen schnell abholen zu könne, weil ich dann nach Grândola fahren wollte.
Plötzlich bekam ich Besuch von einem Forumskollegen, der seinen Urlaub antrat und einfach „Hallo“ sagen wollte.
Ich habe halt eine Stunde geschwänzt – war nicht so schlimm und mein Zertifikat habe ich trotzdem bekommen.
Damit ist das Lernen aber noch nicht zu Ende – ich werde mit einer Freundin – eine Alfacinha – ein Tandem einrichten – sie schreibt mir in Deutsch und ich ihr in Portugiesisch – außerdem wollen wir einmal in der Woche in Portugiesisch telefonieren.
Möchte ich doch gerne bis zum Ende des nächsten Jahres sicher – natürlich nicht perfekt – in Wort und Schrift sein.
Wer weiß, wozu man es noch gebrauchen kann!!
Nach Schulschluss ging es in meine Unterkunft – ich verabschiedete mich von meiner Gastgeberin und führ dann mit dem Taxi zum Busbahnhof, um nach Grândola zu düsen.
Ich wurde netterweise abgeholt und verlebte noch ein schönes, sonniges Wochenende bei Freunden, bis ich am Montag dann zum Aeroporto musste, um nach Hause zu fliegen – in schön schietiges Wetter – ich wäre lieber dort geblieben.
Donnerstag, 4. Dezember 2008
Faço anos…..
Ich finde diesen Ausdruck „Jahre nehmen“ einfach toll – da kann man so schön über das Älterwerden hinweggehen.
Also bin ich Freitag nach der Schule mit dem RedeExpressos nach Grândola gefahren, ein Zimmer in meiner Stammpension hatte ich schon reserviert – und bin dann erst einmal alle Stammcafes und Freunde abgeklappert – wie es denn so ist, wenn man „nach Hause“ kommt.
Am nächsten Tag bekam ich Besuch und da wir einen „uralt“ Freund abends beim Essen trafen, war natürlich Feiern angesagt.
Es war eine tolle „Vorweg“ Geburtstagsfeier – so toll, dass wir uns alle am Sonntag davon erholen mussten.
Aber Sonntag wurde dann noch gegrillt und so klang das Wochenende ganz geruhsam aus.
Am nächsten Tag schwänzte ich die Schule – von wegen - siehe Titel.
Abends ging es dann wieder Ri. Lisboa – nach einem richtig tollen Wochenende – von dem ich sagen kann: Endlich einen richtig schönen Geburtstag verlebt.
Wenn das neue Lebensjahr ebenso verläuft, wie es begonnen hat, dann werde ich noch einmal anfangen zu leben!
Montag, 24. November 2008
Tourada....
...ist auch in Portugal nicht Jedermanns Sache.
Es gibt viele Gegenstimmen und es haben auch schon Gegendemonstrationen stattgefunden.Ich liebe sie – den port. Stierkampf, weil ich auch einige Forcados kenne und daher weiß, wie es „hinter“ den Kulissen zugeht.
Meine erste Tourada habe ich vor 42 Jahren in Lissabon im Campo Pequeno gesehen, seitdem auch noch an anderen Orten aber nun war ich schon in Lisboa – also wollte ich auch wieder einmal in diesem traditonsreichen Gebäude eine Tourada erleben.
Ich hatte Glück – die Familie Telles – eine Dynastie der Cavaleiros – bot ihr Können dar.
Sogar eine Karte bekam ich noch und einen sehr guten, wenn auch nicht gerade billigen, Platz.
Der Campo Pequeno war ausverkauft, bis auf den letzten Platz gefüllt.
Da heißt es immer, die Portugiesen haben kein Geld – aber trotz aller Ressentiments gegen eine Tourada – die Mehrheit liebt sie wohl doch.
Ich habe jedenfalls begeistert mitgejubelt – ich fand es einfach toll!
Mittwoch, 8. Oktober 2008
Uma semana...
Man hatte mich in aus dem Anfängerkurs herausgenommen, weil man meinte, ich wäre dort völlig fehl am Platze.
So weit, so gut!
Aber eigentlich wollte ich doch die Schule besuchen, um meine Grammatikkenntnisse zu verbessern.
Nur wurden in dem Fortgeschrittenenkurs eigentlich schon Kenntnisse vorausgesetzt, die ich in dem Maße gar nicht aufweisen konnte.
Also doch Stress pur, denn hinzu kam noch, wieder in das Erwachsenenlernen hinein zu finden.
Dann hatten wir nur zehn Minuten Pause am Vormittag, noch nicht einmal zu einer bica reichte diese Zeit – und das in Portugal! So ganz verstanden habe ich es nicht.
Ebenso wenig, dass ich nur 30 Minuten Mittagspause hatte – wo sollte ich denn etwas essen??
Als Gast in einer Familie war es außerdem recht schwierig, sich morgens noch Wegzehrung für den Tag fertig zu machen.
Also blieb es beim Wassertrinken über Tag und nach Schulschluss wurde ein Galão und ein Tosta Mista auf dem Wege zur Metrostation heißhungrig verzehrt!
Schön war er schon – der Blick aus dem Fenster zum Tejo
Und die Straße herauf zu sehen war deswegen interessant, weil ich dort jeden Morgen heruntergehen konnte – ohne Anstrengung. Es sei den in der Metrostation Baixa-Chiado war mal wieder die Rolltreppe defekt.
Wer diese Station kennt, weiß, was das heißt, am frühen Morgen die Treppen zu Fuß herauflaufen zu müssen.
Auch unsere Klassenzimmer machten einen guten Eindruck – nur wer bis zum Nachmittag auf diesen Stühlen sitzen musste, hatte es doch im „Kreuz“, denn sehr ergonomisch waren die Stühle nicht geformt.
Die Teilnehmerzahl war erfreulich klein.
In der ersten Woche waren wir drei Schüler am Vormittag und ich alleine am Nachmittag bei einer anderen Lehrerin.
Und hier möchte ich einmal sagen, dass ich bei ihr am meisten gelernt habe.
Sicher nicht deswegen, weil ich der einzigste Schüler war, sonder auch deswegen, weil sie ihr eigenes Lehrkonzept mitgebracht hatte, dass sich für mich angenehm von dem unterschied, was die Schule vorgab.
Außerdem – wie konnte es anders sein – haben wir ganz viel über Lissabon und wie es früher war geredet.
Dienstag, 30. September 2008
Primeiro dia...
Es ging ja früh von Hamburg aus los – auch wenn wir mit Verspätung abflogen, ganz pünktlich landeten wir in Lisboa.
Die Schule hatte mir avisiert, dass meine Wirtin Bescheid wüsste, dass ich meinen Koffer bei ihr abstellen wollte, bevor ich weiter nach Grândola fuhr.
Am Aeroporto setzte ich mich also in ein Taxi und ließ mich in die Straße meines zukünftigen Domizils fahren.
Natürlich gab es schon da den ersten Krach – der Taxifahrer war einen Umweg gefahren und ich habe kräftig mit ihm geschimpft.
Trotzdem ich ja erst zum Unterricht gehen sollte – dafür reichte es.
Das fing ja mal wieder ganz toll an!
Ich also bei meiner zukünftigen Dona da Casa geklingelt, bin in den ach so nostalgischen Fahrstuhl gestiegen
und wartete bis mir erst nach einer ganzen Weile eben diese Dona – im Nachthemd – die Tür aufmachte.
Angeblich hätte ihr die Schule nicht Bescheid gesagt, dass ich komme.
Nach einer Stunde Small Talk – auf Portugiesisch natürlich – musste ich mich dann noch in der Schule melden, um meinen Abholschein für meinen Passe 3a Idade abzuholen und um damit eben diesen Pass an einem Posto da venda abzuholen.
Ich zuckelte also zur nächsten Metrostation und fuhr bis zum Cais do Sodré, die nächste Station zur Schule – wie ich annahm.
Aber dann musste ich den Berg hinauf laufen – ach Gott, und das, nachdem ich nun schon seit nachts um 01.00 auf war.
Geschafft habe ich es trotzdem bis in die vierte Etage.
Wasser getrunken – einen Tipp fürs entspanntere Metrofahren bekommen – mit einer Portugiesin über den Alentéjo erzählt – und wurde kurzerhand vom Anfängerkurs in den nächsten Kurs versetzt – was das für Folgen hatte, konnte ich heute noch nicht ahnen!!
Nun musste ich zur Metrostation Marquês Pombal, um dort die Monatskarte abzuholen. Zum Glück lag sie abholbereit dort, ich ließ sie gleich aufladen und konnte nun getrost zum Sete Rios, um dort auf meinen Bus nach Grândola zu warten.
Müde war ich und freute mich eigentlich auf eine Ruhepause.
Der Busfahrer hat dann etwas ungläubig auf meine Fahrkarte geschaut, die ich ja im Net ausgedruckt hatte – ich fiel in den Sitz und habe dann erst einmal geschlafen!!
Rausschauen musste ich ja nicht, denn die Strecke kannte ich im Schlaf.
Kurz vor Grândola wurde ich wach, konnte also rechtzeitig aussteigen - wobei der Fahrer zwar netterweise meinen Trolley in Lisboa eingeladen hatte, den ich mir aber jetzt ohne Hilfe aus Bergen von Gepäck heraussuchen musste – wofür ich mich natürlich überschwänglich bedankt habe.
Zuerst bin ich allerdings noch schnell zur Post gegangen, weil ich einen Geburtstagsbrief wegschicken musste und Samstags hat die Post in Portugal bekanntlich zu.
Dann ging ich in meine Stammpension und konnte endlich unter die Dusche springen – danach ging es mir wesentlich besser.
Zuerst bin ich dann zu meiner Freundin gegangen, um sie und ihre Familie zu begrüßen.
Es war ja große Feira – die Feira de Agosto – in Grândola und wir wollten am Abend gemeinsam dorthin gehen.
Bis dahin habe ich mich schon mal alleine auf den Weg gemacht und habe alle Stände abgeklappert, um zu sehen, was denn so angeboten wird.
Es gab nicht viel Neues und meine so dringend ersehnten Molas gab es schon gar nicht – schade!!
Der Abend war sehr amüsant – mit der Familie meiner Freundin haben wir die Feira unsicher gemacht – von gutem Essen bis zum Karussellfahren war alles vorhanden – allerdings habe ich mich beim letzten Konzert dann verzogen – das war nicht meine Musik und es war nur laut – das ist auch alles Geschmackssache.
Nach Mitternacht lag ich dann in der Falle – 24 Stunden war ich in Aktion gewesen – das reichte!!!