Freitag, 27. Juni 2008

Selos

Da habe ich mir gestern die Ansichtskarte aus dem Jahre 1972 von der Lagoa de Santo André noch einmal genau angeschaut.
Die Briefmarken nämlich.
Wir haben damals 2$50 Porto bezahlt - wann sie in Deutschland angekommen ist, das weiß ich natürlich nicht mehr.
Das waren nach damaligem Umrechnungskurs ca. 35 Pfennig.
Heute bezahle ich für eine Postkarte/Brief 61 Ct. - fast das Dreieinhalbfache.
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Für die Bica, die damals auch 2$50 gekostet hat, bezahle ich heute 60 Ct. - die Relation ist geblieben!!


Dienstag, 24. Juni 2008

Continuação

20.05.08

Nach dem Frühstück und dem anschließenden obligatorischen „Galão“ trinken
sind wir Richtung Guarda gestartet.
Es regnete zum Glück nicht und der Hinweg ging über die Autoestrada – Estradas Nacionais hatten wir noch am nächsten Tag genügend zu bewältigen.

Hier sind schon die Ausläufer der Serra da Estrela zu sehen.
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In Guarda angekommen, haben wir uns natürlich trotz „Wegweiser“ total verfranst.
Ich habe alle möglichen Leute auf der Straße nach der Pension gefragt und dabei ist mir aufgefallen – und das nicht zum ersten Mal – dass die Portugiesen über irgendwelche Örtlichkeiten ganz schlecht bzw. gar nicht Auskunft geben können.
Entweder sind sie nicht von da oder sie wissen es nicht.
Zwei junge Mädchen haben uns dann an einen Polizeiwagen, der kurz vor uns an der Straße stand, verwiesen.
Natürlich bin ich dorthin und habe auch diese Herren gefragt – und siehe da, nachdem ich die Frage, ob wir mit dem Auto da wären, bejahen konnte, meinte der Polizist, wir sollten einfach hinter ihm herfahren – und schwups standen wir vor der Pension, der nette Polizist hatte uns sogar auf den benachbarten Parkplatz gelotst.


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Die Pension ist an die alte Stadtmauer gebaut worden und wir fanden sie ganz toll.

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Einzelheiten kann man hier nachlesen und auch online Zimmer bestellen.

Wir meldeten und an der Rezeption an, bezogen unsere Zimmer und gingen zu Fuß erst einmal den Weg aus der Stadt heraus, den wir am nächsten Morgen auch fahren mussten – Vorsicht ist besser, als sich dann wieder zu verfahren.

Auf diesem Wege hatten wir auch eine nette Aussicht.

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Ein altes, anscheinend abgebranntes Haus ( wollte sich jemand warm sanieren – würde man in Deutschland wohl fragen)
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Und natürlich eines von Sohnemanns Lieblingsschildern.
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Wir sind dann erst einmal in eine Pastelaria gegangen – Café für Muttern und Cerveja für Sohnemann – leider kein Sagres – aber Superbock hat es dann auch einmal getan.
Wir haben das lebhafte Treiben auf der Einkaufsstraße beobachtet und Sohnemann hat dieses nette Mädchen fotografiert.


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In diesem Look haben wir sehr viele Teenager herumlaufen sehen – das scheint momentan wohl „in“ zu sein.
Ich habe es mal bei den Mädchen in dem Alter in unserem Dorf bekannt gemacht, mit dem Hinweis, dass in Portugal solcher Trend immer schon ein Jahr eher „in“ ist, als in Deutschland.
Aber so recht angebissen hat bisher keine!!


Abends sind wir dann in die nächste Pinte essen gegangen – es gab zwar nur einen aufgewärmten „Prato de dia“ – der auch nochmals zum Aufwärmen zurückging – aber geschmeckt hat es super.


21.05.08

Unser Frühstück war so reichlich, dass wir noch Wegzehrung mitnehmen konnten – unsere Tupperdosen hatten wir vorsorglich in einem Beutel mit in den Frühstücksraum genommen.

Wir wollten gerade aufstehen, da wurden wir von der Bedienung gefragt, ob wir denn nicht noch einen Café trinken wollten.
Super, das ersparte uns den Halt an der nächstbesten Tasca.

Die erste Etappe zwischen Guarda und Gaia ging auf der N 18 entlang und war auch nur 17, 1 km lang. Eigentlich recht unspektakulär und nichts Besonderes zum Schauen.


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Hinter Gaia mussten wir re. abbiegen, um in Richtung Vale de Amoreira weiterzufahren.

Sohnemann hatte eine böse Bindehautentzündung und in Gonçalo kamen wir an einer Apotheke vorbei.
Wir haben gehalten und ich bin dort hinein, um bestimmte Tropfen zu kaufen.
Es war eine etwas längere Verhandlung, da die Verkäuferin nicht entscheiden durfte, ob ich dieses Medikament auch bekommen kann.
Nur – und das war das Tollste – nach anfänglichem Radebrechen fragte sie mich, ob ich Engländerin oder Deutsche wäre.
Na gut – Deutsche natürlich und da wurde mir auf Deutsch – akzentfrei – gesagt, dass wir dann doch Deutsch reden könnten.
Die Freude, mit jemandem Deutsch reden zu können – hierher verirrt sich höchstwahrscheinlich kaum ein Landsmann von mir – war so deutlich zu spüren, dass ich fast gerührt war.
Die junge Dame ist in Dortmund groß geworden, hat dort die Schule besucht und ist nach Portugal zurückgegangen, weil auch ihre Eltern wieder zurückgegangen waren.
Aber – ihr Fazit war, daß dies der größte Fehler ihres Lebens gewesen sei.
Dies nur mal nebenbei bemerkt für alle Diejenigen, die meinen, dass es in Portugal sooo viel besser sei, als in Deutschland.

Auf jeden Fall kam dann noch ihre Chefin hinzu und als sie hörte, was ich von Beruf bin, durfte ich dann ohne Wenn und Aber das gewünschte Medikament käuflich erwerben.


Es ging weiter Richtung Vale de Amoreira auch hier waren es nur 15,1 km

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Der Rio Beijames ist ein Nebenfluss des Rio Zezêre, Schöne Bilder vom Fluss gibt es hier.
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Danach ging es nach Seia – die Strecke, von der ich laut Streckenführung „Huch“ gesagt habe – aber so schlimm war es gar nicht.
Es war toll, hinter jeder Kurve einen anderen Ausblick zu haben – die Zeit war hier wohl stehen geblieben – da hatte sich wirklich nicht viel in den vergangenen 40 Jahren verändert.

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Aussicht auf Sameiro
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Hier beginnt Manteigas
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Hinter Manteigas kann man nur noch Landschaft auf sich wirken lassen
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Kurvenreich
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Unterkunft?
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Wir haben es genossen – wo findet man auf der Straße geschrieben „Boa Vista“ – diese schöne Aussicht mussten wir natürlich im Bild festhalten.
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Bis Aldeia da Serra gab es nur die wunderschöne Landschaft der Serra da Estrela .
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Und hinter zahllosen Kurven konnten wir noch einmal einen Blick auf Manteigas werfen.
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Dafür ging es recht kurvig weiter.
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Auch so etwas gibt es dort noch - der Kilometerstein, denn ich immer auf der Strecke Beja-Odemira bewundert habe, ist dort inzwischen auch leider verschwunden.
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Diese Formationen lassen nur noch staunen
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Rosig sah die Ferne nicht aus, die Berge waren doch sehr verhangen.
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Beim Abbiegen auf der Gegenfahrbahn gesehen:
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Doch Halt – hinter einer Kurve fanden wir das hier vor
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Und einer Bica nicht abgeneigt, haben wir gehalten und sind hineingegangen.
Da lief einem wahrhaftig das Wasser im Munde zusammen.
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Die Bica war gut – wenn denn auch in Plastikbechern serviert – also haben auch hier die Hygienevorschriften der ASAE schon Fuß gefasst – und ein halben Queijo da Serra haben wir auch noch mitgenommen. Ich hätte gerne noch viel mehr eingekauft – vielleicht ein nächstes Mal.
Dies war aber auch der einzige Verkaufsstand, den wir auf der Strecke vorfanden – im Gegensatz zu früher recht mager.
Aber schließlich fehlen ganz einfach die Käufer – ich glaube, auch in den Ferien wird es hier nicht viel lebhafter auf der Straße zugehen.

Wir hatten schon gesehen, dass die Berge recht verhangen waren – nun kam der Nebel auf uns zu, d.h. wir fuhren hinein.
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Obgleich uns bei dieser Straßenmarkierung nichts hätte passieren können!!
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Bis Seia war es dann nur noch dicker Nebel – und das im Mai – was ist das für eine verkehrte Welt – in Deutschland stöhnte man in dieser Zeit unter der Hitze.
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In Seia ging es dann weiter auf der E.N.17 Richtung Coimbra, aber die kurvenreichste Strecke hatten wir hinter uns.


Dieses Schild stand in der Nähe von Salgueiral
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Und weiter ging es
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Auf der Gegenfahrbahn
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Dieses Schild hat jemand liebevoll restauriert - es gibt leider nicht mehr viele davon.
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Auch das ist inzwischen fast eine Rarität
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Vor Avelar fanden wir noch dieses hier
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Nun war es gar nicht mehr weit bis Coimbra - waren wir doch schon bei Ponte de Mucela
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In Catraia dos Poços mußten wir auf der N 17 bleiben und landeten auf einmal auf der IC 6 – Mutter hatte nicht gut genug aufgepaßt und Sohnemann ließ sein Gemecker über die “schlafende” Beifahrerin vom Stapel.
Was soll es – wir waren doch im Urlaub – also umgekehrt und die richtige Straße gefunden und weiter Richtung Coimbra gefahren.
Als Fazit möchte ich sagen, dass die Strecke zwischen Guarda und São Martinho da Cortiça die Schönste ist – sowohl landschaftlich, als auch im Erhalt der alten Straßen.


Hier ist es sicher leichter, solche Dinge zu realisieren, da sich der Verkehr heutzutage auf die großen Straßen und die Autobahnen verlagert hat.
Uns ist auf dieser Strecke kaum ein Auto begegnet, d.h. wir konnten sie an zwei Händen abzählen.

In der Höhe von Ponte Velha war eine kleine Pinte auf der Straße – na und hier konnte man die EM und das alte „Lavabos“ friedlich vereint sehen – in den Teilen des Landes, die wir bisher besucht haben, ist dieser Ausdruck inzwischen nicht mehr gebräuchlich – sicher der internationalen Verständigung wegen.


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Und die Pasteis de Bacalhau haben super geschmeckt.

Übrigens wurden die Streckenpläne in Anlehnung an die alten Empfehlungen des ADAC aus dem Anfang der 70er Jahre mittels Google Maps und Open Office erstellt.

Nun war es nicht mehr weit bis Coimbra, um auf die E.N.1 zu kommen.
Tolle Kreisverkehre und noch tollere Beschilderung erwarteten uns – wie nun weiter??
Sohnemann fuhr einfach – das widerstrebt ihm zwar maßlos, aber selbst er sah hier keine andere Möglichkeit.
Aber sein Gefühl trog nicht – und zum Glück fanden wir uns dann auf der N1 wieder.

Auf dieser Straße haben wir sehr die Globalisierung bemerkt.
Viele deutsche Firmen sind ansässig – sogar „Peter’s Autohaus“ konnte ich lesen.
In den zwölf Jahren, seitdem ich das letzte Mal auf dieser Straße gefahren bin hat sich fast alles verändert.

Hier gibt es keine Verkaufsstände mehr für Touristen – es ist alles ein großes Gewerbegebiet geworden.

So sind wir weiter bis Porto Alto bei Vila Franca gefahren – haben uns dann nicht verfahren und sind weiter durch den Alentéjo auf der N 10 / N 5 bis Grândola gedüst.

Kaputt sind wir dann nach dem Essen recht früh in unsere Betten gefallen – waren wir doch am übernächsten Tag in Lissabon verabredet.