Samstag, 14. Juni 2008

Demais

17.05.08
Uns jagt ja keiner und wir sind auch nicht auf der Flucht – also gemütlich in der Pension gefrühstückt und da es dort nur Malzkaffee gab, sind wir natürlich noch in unser kleines Café gepilgert, um unseren Galão als Wachmacher zu uns zu nehmen.

Danach ging es los und gut hinter Grândola fiel mir dann ein, dass ich unsere so liebevoll zusammengestellten Routenpläne vergessen hatte einzustecken.
Müssen eigentlich immer die alten Leute an alles denken?
Also umgekehrt und die Pläne geholt.
Nun ging es aber ohne weiteren Aufenthalt Richtung São Martinho do Porto.

Unsere Störche hatten wie immer, ihr Nest auf dem Straßenschild bezogen.

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Das Wetter versprach toll zu werden und wir fuhren ganz gemütlich gen Norden.
Zuerst war Óbidos an der Reihe.
Ich war im vorigen Sommer dort und wollte Sohnemann doch gerne noch ein gelistetes Weltkulturerbe – in Portugal stolpert man über ganz viele – zeigen. Über Óbidos gibt es auf Deutsch leider nur spärliche Informationen – vielleicht reicht
diese.
Es war jetzt natürlich viel ruhiger, als im August vorigen Jahres – leider auch nicht so schön bunt, weil die wunderschönen Bougainvillea noch nicht blühten – es war wohl ein zu kalter Mai.
Hier ein paar Eindrücke
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Sommer 2007
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Aber die Ginginha schmeckte – bei diesen Temperaturen erst recht.

Weiter ging es Richtung São Martinho. diese Strecke kannte ich im Schlaf – habe ich vor zwei Jahren doch in Alfezeirão einmal für sechs Wochen House- and Dogsitting gemacht – also eine sehr vertraute Gegend.

In meiner damaligen Stammpastelaria gab es für uns einen Galão und einen Tosta Mista und dann sind wir nach São Martinho weitergefahren, um unsere Pension zu suchen.
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Portugiesische Verkehrszeichen sind doch manchmal schwer zu interpretieren – also fuhren wir erst einmal im Kreis, bis Sohnemann sah, das wir doch in einer Straße weiterfahren konnten und so standen wir – fast – vor unserer Pension.

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Ich kann die Pension nur empfehlen und nähere Einzelheiten, nebst Bildern, kann man
hier sehen

Wir stellten unsere Taschen ab und wanderten an die Strandpromenade , um die Sonne zu genießen!
Es war richtig warm – toll, waren wir doch bisher von der Sonne nicht allzu sehr verwöhnt worden.
Der gegebene Anlass sich in einem Strandlokal ein kühles Media zu genehmigen.
Aber warum werden wir immer auf Englisch angesprochen?
Claro, die Estrangeiros sieht man uns zehn Meilen gegen den Wind an – aber sooo schlecht ist mein Portugiesisch doch auch nicht – selbst auf einem Dorf versteht man mich – auf Portugiesisch!!
Ich bin ja dann immer stur – auf Englisch gibt es keine Antwort!!

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Es wurde Zeit unsere Freunde, mit denen wir zu Abend essen wollten, anzurufen und wir verabredeten uns.
Ein bisschen Bummeln war angesagt und Sohnemann meinte, sich beim Chinesen noch einen Bartschneider kaufen zu müssen – wollte er doch nicht die ganze Zeit ungeschoren herumlaufen??
Inzwischen war es so spät geworden, dass wir zur Pension zurückliefen, um uns ein wenig frisch zu machen und um anschließend nach Alfezeirão zu fahren, wo unsere Freunde wohnen.

Wir waren pünktlich da und da einer der Freunde ein Schweizer ist – der Andere ein Portugiese – waren auch sie pünktlich am verabredeten Treffpunkt.
Wir überlegten nicht lange, wo wir denn essen gehen sollten und sind dann gleich in deren Stammkneipe geblieben.
Peixe Espada grelhada, salada mista, patatas fritas, Vinho tinto waren super.
Sohnemann meinte Bife essen zu müssen, was er aber dann doch bereut hat, Portugiesen und Bife ist sowieso ein eigenes Kapitel!
Dafür hat Mutter etwas Fisch übriggelassen – war sowieso viel zu viel – und er war es dann zufrieden.
Es war ein ganz gemütlicher Abend und wir sind dann höchstzufrieden in unsere Betten gefallen.


18.05.08
Ich habe super geschlafen, bis der Regen mich gegen Morgen geweckt hat.
Sohnemann natürlich nicht – er hat wieder sämtliche Flöhe husten gehört.

Trotzdem – das Frühstück hat geschmeckt - es gab ein tolles Frühstücksbuffet - und wir haben sogar unseren Galão bekommen.

Ich habe aber dann doch bezahlt – schließlich wollten wir noch zu dem jeden Sonntag stattfindenden „Mercado de Santana“ – und aus Erfahrung wusste ich, dass sich dort Himmel und Menschen tummelten.

Eines von Sohnemanns Lieblingsschildern hat uns dann verabschiedet - leider nicht gepflegt. Ich finde so etwas immer schade!!

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Zum Glück hatte sich der Regen verzogen und wir sind – dank Google Maps – sicher am Mercado angekommen.
Hier sind wir auch durchgefahren, das Schild war es wert fotografiert zu werden!
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Sohnemann hat wie immer erst einmal einen Schreck bekommen – die Parkplätze sahen so voll aus – trotzdem haben wir problemlos einen bekommen.
Gut, dass Mutter immer die positiven Gedanken hat – das gleicht sich wieder aus.

Übrigens hat dieser Markt nichts mit dem Ort Santana zu tun – er liegt in der Freguesia Alvorninha in der Nähe des Ortes Venda da Costa.
Leider gibt es im Net keinerlei Informationen hierüber.
Dafür ein paar Bilder.

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Standhaft waren wir gegenüber D&G, Versace und Adidas, nur nicht beim Frango picante, das ich schon seit einigen Jahren liebe.
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Am frühen Nachmittag, als sich schon einige Aussteller ans Einpacken begaben, haben auch wir unsere Zelte abgebrochen und sind weiter gefahren, wollten wir doch noch zu den Salinen in Rio Maior, um uns „Flor de Sal“ zu holen.
Ein Salz, das die erste Abschöpfung in einer Saline ist – und hier vor Ort natürlich preiswerter, als wenn ich es übers Internet bestellen würde.

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Wir sind weiter auf den Nationalstraßen gefahren und haben und uns dann – Mutter hatte nicht genau auf die Karte geschaut – ab Porto Alto verfahren, d.h. ich meinte es müsse Richtung Setúbal gehen – ging es auch, nur nicht auf der Straße, auf die wir wollten.
Na ja, war ja nicht so schlimm – so sind wir dann von Setúbal aus nach Grândola auf der N 10/ N 5 gefahren und heil angekommen.

An diesem Abend wurde das Spiel FC Porto vs Sporting CP um die portugiesische Landesmeisterschaft ausgetragen und meine Freundin – der Fußballfan schlechthin – zog mit uns in das kleine Café, das einen riesigen Flachbildfernseher sein eigen nennt.
Ich musste dann also mitschauen – trotzdem ich nun kein Fußballfan bin – und in der Verlängerung gewann Sporting dann gegen Porto 2:0 die portugiesische Meisterschaft.
Aber das Spiel war eine elende Hackerei – von der portugiesischen Leichtigkeit mit dem Fußball zu spielen, war gar nichts zu bemerken.

Um unseren Hunger zu stillen, sind wir noch ins Café Central gegangen und haben einen „Mata fome“ gegessen.
Eigentlich hofften wir auf einen x-stöckigen Sandes – leider vergebens, es war nur ein riesiger Burger.
Satt waren wir – wenn es auch nicht so ganz gesund war im Gegensatz zu unseren sonstigen Speisen – und so haben wir unsere Freundin nach Hause gebracht und sind selbst nach einem ereignisreichen Tag ins Bett gefallen.

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19.05.08
Diesen Tag ließen wir mit einem späten Frühstück langsam angehen – natürlich nicht ohne anschließend unseren Galão in unserem kleinen Café zu trinken.
Gegenüber unserer Pension war ein Zeitungsladen, so dass ich auch immer früh meine Stammzeitung – den Público“ – holen konnte, um ihn dann in Ruhe zu lesen.
Meine Freundin kam, um auch ihren „Frühstückskaffee“ zu trinken.
Sie wollte anschließen noch zum Lidl etwas einkaufen.
Da wir auch dorthin wollten – ein paar Minis holen – boten wir ihr an, ihren Einkauf mit zu erledigen und zu ihr nach Hause zu bringen.
Gesagt – getan!
Sohnemann nahm die Bierpackungen herunter und legte sie in den Einkaufskorb – wir bezahlten, standen vor unserem Auto – aber wo ist der Schlüssel??
Große Aufregung – alles abgesucht – nix gefunden – Hektik war nun angesagt, aber nicht unbedingt bei mir!
Ich bin dann letztendlich zu der Kassiererin gegangen und siehe da – ein freundlicher Mitbürger hatte den Schlüssel an der Kasse abgegeben – Sohnemann hatte ihn in einem Bierkarton liegen lassen.
Tz,tz,tz – das wird ihm auch nicht mehr passieren!!

Wir haben den Einkauf abgeliefert und sind dann zwecks Erholung der Nerven an die Lagoa de Santo André gefahren.
Des Portugiesen liebstes Nervenstärkungsmittel – ein Süppchen – musste her und wir haben in unserem uralt Stammlokal gesessen und unsere heißgeliebte portugiesische Suppe – mit Kartoffeln und zerkochtem Gemüse – gegessen.

Wir hatten alte Fotos bei und ich habe der Wirtin/Bedienung? – einer älteren Frau – gezeigt, wie es vor 36 Jahren dort aussah.
Es kamen noch andere Portugiesinnen – die damals auch noch Kinder waren – hinzu und wir haben über alte Zeiten geredet..
Viele kannten noch die alten Zeiten – das war eine richtig tolle Unterhaltung – ist doch ganz nett, wenn man sich etwas verständigen kann.

Ach ja - beinahe hätte ich es vergessen - so sieht Sohnemanns Lieblingsgetränk heute aus!
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Sohnemann hat dann die Lagoa nach dem Bild im Header zu fotografieren versucht.
Im Hintergrund sieht man deutlich , wo der Einstich der Abertura war.

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Hier kann man sehr gut sehen, was geschieht, wenn das Meer die Lagune küsst.


Natürlich sind dort viele Tage Vorarbeit zu leisten – die Öffnung der Lagune ist dann der Höhepunkt und zieht viele Schaulustige an.

Am frühen Nachmittag fuhren wir nach Grândola zurück – ich musste noch mein Kleidchen nach Deutschland schicken – zum Glück gibt es auch hier bei der Post caixas zu kaufen – Briefmarken für die Ansichtskarten kaufen und zur Apotheke.
Der gute Geist in unserer Pension hatte etwas an den Händen, was sie mit einer Salbe behandelte, die dafür völlig ungeeignet war – also habe ich ihr in der Apotheke eine bessere Salbe gekauft und ihr das Procedere genau erklärt.
Außerdem Handschuhe mit Baumwolle innen besorgt und da ich sie im September wieder sehe, wird sie sich wohl an meine Vorschläge gehalten haben.
Auf jeden Fall war es bei meiner Abreise schon besser.

Nach den ganzen Aktivitäten hatten wir uns ein Bier verdient und haben dabei unsere Ansichtskarten geschrieben.
Wir machen schon immer Briefumschläge in Deutschland fertig – das Porto ist für Karten und Briefe das gleiche – wobei allerdings Karten bis zu 10 Tagen dauern und die Briefe meist nur 2 Tage, bis sie in Deutschland ankommen.

Abends haben wir unsere Freundin abgeholt und sind dann noch zum Essen gefahren – „Bitoque“, wie immer in diesem Lokal super – und das für 4,50 € - da kann man wirklich nicht meckern.
Aber ich habe ja schon einmal gesagt – wir leben gut, allerdings zumeist so, wie auch der Durchschnittsportugiese und darum nicht so teuer.


Continua a seguir

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